„Abnahmemengen müssen gesteigert werden“
Dr. Alexander Becker MdL (CDU) informierte sich in Durmersheim über die aktuelle Situation bei der Abnahme zertifizierten Bauschuttrecyclingmaterials
Der Rastatter Landtagsabgeordnete Dr. Alexander Becker (CDU) besuchte den Recyclingplatz Durmersheim, um sich vor Ort über die aktuelle Situation beim Bauschuttrecycling einen Eindruck zu verschaffen. Im Gespräch mit Emil Rittler von der BRG Bauschutt-Recycling-GmbH Hardt und Mike Reinwart von der BWG Baustoff-Wiederaufbereitungs-GmbH informierte er sich über das Recycling des auf der Durmersheimer Deponie aus der Region angelieferten Bauschutts. Dieser wird fachgerecht aufbereitet und nach dem Qualitätssicherungssystem Recycling-Baustoffe Baden-Württemberg (QRB) zertifiziert und steht wieder für eine Rückführung in den Wirtschaftskreislauf bereit. Der Ortstermin belegte deutlich, dass derzeit wesentlich mehr Material angeliefert als nach dem Recycling wieder abgenommen wird. Sollte sich daran nicht bald etwas ändern, könne dies zu einem – zumindest temporären – Annahmestopp führen. Als Abnehmer sind hier insbesondere die Kommunen und die Öffentliche Hand gefragt, die das zertifizierte Material in weitaus größerem Maße zum Beispiel für Straßenbauprojekte berücksichtigen sollten, als dies bisher der Fall ist. „Hier ist noch Luft nach oben“, ist sich Becker sicher, der nach dem Ortstermin das Umweltministerium um Prüfung bat. „Die Kreislaufwirtschaft kann nur funktionieren, wenn das recycelte Material auch Abnehmer findet.“
Die aktuellen Abnahmemengen könnten bei konsequenter Berücksichtigung der hierin ausgesprochenen Empfehlungen spürbar gesteigert werden. Noch werden aber, so Rittlers und Reinwarts Erfahrung, ihre Recyclingprodukte oftmals bei Ausschreibungen nicht berücksichtigt beziehungsweise von vornherein ausgeschlossen. „Gerade von öffentlichen Bauträgern wünschen wir uns hier eine größere Akzeptanz, sind doch schließlich die Kreislaufwirtschaft und das Recycling ganz klar politisch gewollt.“ Sollte das Missverhältnis zwischen Anliefer- und Abnahmemengen weiter bestehen oder sich, wie es sich aktuell abzeichnet, noch verschärfen, sind nicht nur temporäre Deponieschließungennicht mehr auszuschließen, sondern man sehe sich darüber hinaus gezwungen, die zertifizierten Recyclingprodukte überregional anzubieten. Die damit verbundene Zunahme des Schwerlastverkehrs würde die CO2-Bilanz unnötig belasten. Becker wird sich für eine Steigerung der Abnahmemengen durch konsequente Beachtung des Erlasses des Landes Baden-Württemberg bei den öffentlichen Bauträgern einsetzen. „Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass hier ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird. Ich bin mir sicher, dass durch Stärkung des Prinzips der Kreislaufwirtschaft hier noch bessere Ergebnisse erzielt werden können,“ so Becker abschließend.