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Pressemitteilung 23.02.2021
Zum Erreichen der Klimaziele konsequent auf erneuerbare Energien setzen
Dr. Alexander Becker MdL im Gespräch mit Dr. Erwin Groß vom Klimabündnis Rastatt
„Global denken – umfassend handeln“: Unter diesem Motto hatte der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Rastatt, Dr. Alexander Becker (CDU), den Sprecher des Klimabündnisses Rastatt und Mitarbeiter am Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden- Württemberg (ZSW), Dr. Erwin Groß, zu einem Austausch eingeladen, der via CiscoWebEx und Facebook live zu verfolgen war.
„Wir führen keine Diskussion darüber, ob die Klimaziele notwendig sind, sondern wie wir sie erreichen können“, so der Abgeordnete in seiner Begrüßung. „In der Zielsetzung, möglichst schnell möglichst viel CO2 einzusparen, stimmen wir absolut überein.“ Die im Pariser Abkommen vereinbarten Klimaziele werden allerdings nicht erreichbar sein, wenn die entwicklungspolitischen Zusammenhänge nicht in den Blick genommen werden. Eine Perspektive ohne Wohlstandsversprechen werden die Menschen nirgendwo auf der Welt akzeptieren, erst recht nicht in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Mit einem Ressourcenverbrauch auf dem Niveau der westlichen Welt kommt wiederum das Ökosystem an seine Grenzen. Deshalb muss die Wohlstandsentwicklung vom Verbrauch von Kohle und Erdöl entkoppelt werden.
Erwin Groß appellierte: „Wir müssen unverzüglich etwas tun und können nicht auf später warten, wollen wir unseren Kindern und Enkeln noch eine lebenswerte Umwelt hinterlassen.“ Er wünsche sich dabei auch von der Politik mehr Mut: „Klimaneutralität erst bis zum Jahr 2040 anzustreben ist viel zu spät“ und skizzierte die global dramatischen Auswirkungen, mit einem gewaltigen Migrationsdruck, wenn aufgrund der Klimaerwärmung die Gebiete um den Äquator unbewohnbar werden.
Baden-Württemberg setze aufgrund der relativ hohen Anzahl an Sonnenstunden auf den Ausbau der Photovoltaik: „Wir als CDU haben uns vorgenommen, ein Gigawatt pro Jahr zuzulegen“, so Becker. Erwin Groß betont, dass drei GW notwendig seien, um die Pariser Ziele zu erreichen. Zur Ehrlichkeit gehört für Becker das Eingeständnis, dass Baden- Württemberg ein Energieimportland bleiben wird. Es sei nicht möglich, alle benötigte Energie im Land selbst zu erzeugen und dabei Industriestandort zu bleiben.
Potenzial habe die Windkraftnutzung v.a. auf der Hohen See. Die EU wolle Kapazitäten von 600 GW rund um Europa erreichen, was der Leistung von 600 Kraftwerken mit 1.000 MW entspricht. Und man müsse ein Geschäftsmodell entwickeln, an dem auch Länder in der Dritten Welt teilhaben, damit marktwirtschaftliche Mechanismen greifen. Denn dort seien mit Blick auf Photovoltaik und Wind die größten Potenziale zu heben.
Bei allen Formen erneuerbarer Energie gehe es am Ende immer um effektive Speicher- und Transportmöglichkeiten, da Sonne und Wind nicht beständig in gleichbleibender Intensität verfügbar sind. Der Weg führt für Alexander Becker nicht nur über Batterietechnik, sondern über die industrielle chemische Umwandlung in Wasserstoff und Kohlenwasserstoffe, die speicherfähig sind. Auch Erwin Groß sieht hier aus der Kenntnis seiner Arbeit am ZSW eine gute Entwicklung.
Die Möglichkeit von Kohlenstoffbindung durch Aufforstung soll Baden-Württemberg nach Auffassung der CDU stärker nutzen. Es brauche hierzulande eine aktive Bewirtschaftung der Wälder und die Nutzung von Holz als Baustoff. Außerdem müsse eine Wiederaufforstung in Regenwaldgebieten vom Land getragen werden. Das Ziel ist, bereits Mitte der 2020er-Jahre jede Tonne Kohlenstoff, die noch freigesetzt wird, der Atmosphäre wieder zu entnehmen.
In ihrem Fazit stimmen Becker und Groß dahingehend überein, dass konkrete Lösungen das Gebot der Stunde sind: „In alle Richtungen denken und handeln!“